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Sebastian Lemke
 

 

La vue d'aujourd'hui

 

22. Februar bis 20. Mai 2001
Sebastian Lemke, Berlin

STILLE SPANNUNGEN
Photographie

Seit seiner Kindheit photographiert Sebastian Lemke (27). Er arbeitet vorwiegend in der eigenen Dunkelkammer, die all seine Umzüge bis in den Prenzlauer Berg - wo er heute lebt - überstanden hat, und nimmt sich viel Zeit für Experimente und genaues Arbeiten mit dem Negativ. Die Ausstellung zeigt 15 Photos und ist die erste Einzelausstellung des Autodidakten, der als Möbeltischler und Restaurator arbeitet.

"Aspera ad astra" - das hat auch Sebastian Lemke sich auf die "Filme schreiben lassen" müssen. Seit zwei Jahren ist er konsequent auf das Mittelformat "umgestiegen", die Kleinbild-Praktika wird für kleinere Reportagen hervorgeholt. Jüngst hat er sich von seiner Pentacon Six getrennt und arbeitet jetzt nur noch mit seiner Hasselblad. Die für diese Ausstellung ausgewählten Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind ausschließlich damit entstanden und sollen ein für Sebastian Lemke wichtiges Thema bearbeiten: die Spannungen in der Natur, in der der Mensch nicht nur selbst Natur ist, sondern ihr mit seinen unausgewogenen Ansprüchen begegnet und damit das natürliche Gleichgewicht gefährdet oder sogar zerstört. Die im Titel dieser Photo-Ausstellung STILLE SPANNUNGEN provozierte Metapher findet durchgängig assoziative Entsprechungen in den Formaten 30 x 30. Die Photos von Sebastian Lemke zeichnen Bewegungen, deren Momentaufnahme keineswegs Stillstand suggeriert, sondern Stille.

Ein scharfer Sinn für kompositorischen Stil ist ihm eigen. Die auf seinen Photos "maßstabsgetreuen" Objekte gelingen nur durch lange Standortsuche. Mit größtmöglicher Tiefenschärfe werden lange Bereiche abgebildet. Diese selbstgesetzten Ziele verwirklicht Lemke fern jeder Oberflächlichkeit und Selbsttäuschung, aber mit großer Freude und Spaß am Motiv.
Wenngleich er in dem Freund und Lehrer Kalle Grünberg einen großen Anreger und Photographen gefunden hat, ist seine kritische Distanz zu sich und seinen Arbeiten auf dem steinigen Weg zu den Sternen nicht kleiner geworden. Ein scharfes Auge und einen guten Sinn für Details sind ihm nach und nach immer wichtiger geworden, so daß die wachsende technische Kenntnis sich glücklich mit sinnreichen Eindrücken paart und grandiose Momente der Naturerscheinungen festgehalten werden können.

Für Sebastian Lemke steht die motivische Arbeit stark unter dem Thema "Porträt" - ein Porträt kann für ihn sowohl ein ausdrucksstarkes Gesicht als auch eine durch ihre Weite plastisch sich formende Landschaft sein. Momentan hat er sich dem Thema "Frau" zugewandt und leitet mit zahlreichen Versuchen zu Porträtaufnahmen eine neue Phase seiner einfühlsamen Suche nach Schönheit ein.

Anne Schäfer-Junker

 

Sebastian Lemke, Mecklenburgische Landschaft

Sebastian Lemke, Mecklenburgische Landschaft 2000

mit Hasselblad