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Winfrit J. F. Wagner
 

 

La vue d'aujourd'hui

 

Februar bis Juni 1999:
Winfrit J. F. Wagner, Berlin
Kunst der Transoptischen Struktur (TOS)

Winfrit J. F. Wagner - Transoptische Struktur

Es ist eine falsche Vorstellung, die
zieht sich nun schon seit Jahrhunderten
durch die philosophische Literatur,
nämlich die Idee von einer
unabhängigen Existenz.
Jedes Dasein, jedes Wesen kann nur in
seiner Verknüpftheit mit dem
übrigen Universum verstanden werden.

Alfred Whitehead

 

Sammlung Schäfer-Junker

 


Über die Kunst der transoptischen Struktur - TOS

Unsere Vermutung, feste Formen seien der
vordergründige, optische Widerschein allgemeiner
Energien, hat sich zu Erkenntnis verdichtet. Obwohl wir
diese Energien nicht sichtbar wahrnehmen, sehen wir
ihr Vorhandensein als Realität bewiesen.

Getragen von diesen universellen Energien, die sich
zu Feldern aufbauen, Verdichtungen bilden, zu festen
Formen verkleben, bewegt ein Formenfluß, eine
ständige Metamorphose unseren Kosmos.

Dieser Gestaltwandel ist begleitet von Wirkungen, die
ihn wie Wolken umgeben, alles durchdringen und alles
im Kosmos über jede Weite miteinander verbinden -
wenn auch in unterschiedlichen Graden.

Zu Leben geronnen, in Gemeinschaft vernetzt, isoliert
oder verklammert, treibt in diesem Kosmos als
Einzelner der Mensch, mit Geist und Körper immer
Bestandteil von Wolken, Nebel oder Turbulenz der
Energien, aus denen sich auch die unbelebte Materie
zu Formen und Räumen kristallisiert.

Dieses Erleben von Welt macht die Kunst der
transoptischen Struktur sichtbar, indem sie im
rhythmischen Duktus farbige Geraden in kreativer
Expression in Feldern zu Figuren, Objekten und
Räumen sammelt.

Offen und allseitig durchlässig sind Objekte und
Räume gebildet, deren Felder von Wirkungen in ihrer
Konfiguration bildnerischer Konstruktion folgen.
Wie Eisenfeilspäne die Wirkung eines Magneten
sichtbar machen, heben die Geradenfelder
transoptischer Strukturen die Wirkungen der realen
Energien, Menschen, Gegenstände durchdringend, als
Eigenschaften in die optische Sicht.

Die Kunst der transoptischen Struktur bewirkt die
Visualisierung dieser Energien von Quellen
ausgehend, sowohl als gerichtet wirkende, alles
umfassende, durchgehende, als auch erst in ihren
Auswirkungen durch Richtungs- und Farbänderungen
der Strukturen sichtbar werdende Kräfte.

Im Mittelpunkt der Sichtbarmachung der transoptischen
Strukturen wird der belebte Mensch mit Seele und
Körper, bestehend aus Geist und Materie als
ausgezeichneter Zustand im Kosmos begriffen,
unterschieden von bloßer Bewegung, in seinen
Beziehungen zu anderen Menschen, Lebewesen und
materiellen Objekten. Es wird bildnerisch sichtbar, daß
Menschen, in ihrer Vereinzelung im Dasein schwebend,
eingebunden bleiben in eine kosmische Struktur, die
sie nie aus dem Prozeß dauernder Metamorphose
entläßt.

Aus Explosionen hervorgegangen, der Raserei und der
Meditation fähig, explosiv und implodierend, scheint
das Bild des Menschen in seiner Welt auf. Eine Kunst
in der das Drama Dasein das Thema ist.

Düsseldorf, 20. Mai 1984, Winfrit J. F. Wagner

aus:
Einladung zur Ausstellung Winfrit J. F. Wagner

Zeichnungen, Collagen
und eine Skulptur der TOS - Transoptische Struktur

vom 24. Februar bis 28. März 1996

im artificium, KUNSTBUCH & GALERIE
Hackesche Höfe
Rosenthaler Straße 40 / 41, Hof 2
10178 Berlin